Liebe Leserinnen und Leser, Eselinnen und Esel, Erlöserinnen und Erlöser, sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ein anstrengendes Jahr geht zuende. Und ich wage zu behaupten, dass es das erste Jahr in der Geschichte der Bundesrepublik und des Deutschen Fernsehens ist, in dem die meisten von uns nicht erst am Ende der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin gemerkt hätten, wenn versehentlich die Rede vom Vorjahr gesendet worden wäre.

Leider habe ich diesen wunderbaren Moment deutscher Mediengeschichte seinerzeit verpasst – wie überhaupt so ziemlich alle Weihnachts- und Neujahrsansprachen unserer Leitenden Ungestalten. Aber dass ich, mal von besagtem Silvester 1986 abgesehen, etwas verpasst hätte, dieses Gefühl will bei mir nicht aufkommen. Die Inhalte der diesjährigen Ansprache sind ohnehin bereits von allen möglichen anderen Medien, auf erträgliche Kürze zusammengefasst, ausgeplaudert worden. Und was immer unsere Kanzlerin zu sagen hat (ich vermute mal, dass es das erste Jahr sein könnte, in dem ich ihr in Einigem sogar zustimmen würde), allein der Tonfall schlägt mir nach einem halben Satz furchtbar auf´s Gemüt.

Bevor ich´s mir jetzt mit einem leckeren Fläschchen Desinfektionsmittel für orale Anwendung gemütlich mache und die Neujahrsansprache geflissentlich ignoriere, wünsche ich allen meinen Freundinnen und Freunden, meinen Verwandtinnen und Verwandten, Onkelinnen und Tanten, Tunten und Diversen, Unentschiedenen und Entschlossenen ein besseres 2021 mit der Bitte: Bleibt fröhlich, wachsam, aber lasst Euch nicht anstecken. Auch nicht von virtuellen bzw. viralen Viren. Nur wer ein Brett vorm Kopp hat, muss quer denken.

Das muss reichen. In diesem Sinne:

Frohes Neues!

Aus der Rubrik „Gelungene Bildunterschriften“:

Bestimmt war wieder der Praktikant schuld: Mit ein klein wenig Mühe hätte man bei dieser Illustration einer alten „Tatort“-Folge mit Kommissar Haferkamp vermerken können, dass es sich bei dem Mann um den Schauspieler Peter Matic (der in dieser Folge eine der Hauptrollen spielt) und bei „Frau Mattusch“ um dessen Kollegin Edith Hancke handelt. Aber wen interessiert das schon…

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